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Eine Frage der höchsten Priorität

Thema Sicherheit

Wie machen wir unsere Arbeit so sicher wie möglich? Wie berücksichtigen wir bei unseren Aktivitäten die möglichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt? Dies sind wichtige Fragen, die wir uns regelmäßig stellen. Denn: Wir bewegen große Gasmengen und leisten damit einen Beitrag für eine sichere Energieversorgung in Deutschland und Europa. Und das bedeutet natürlich, dass wir unsere Arbeit mit höchster Sorgfalt ausführen müssen - ganz gleich, ob es sich dabei um die Verlegung einer Pipeline, den Betrieb einer komplexen technischen Anlage oder die Tätigkeit am Büroschreibtisch handelt.

Sicher zusammenarbeiten haben wir uns zur Maxime unseres Handelns gemacht

Viele Aktivitäten - ein Ziel

Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety and Environment, abgekürzt HSE) sind für uns zu jeder Zeit von zentraler Bedeutung. Wir halten bei unserer Arbeit strenge Standards ein, und wir bewerten alle Risiken, damit wir sie verhindern und kontrollieren können. Unsere Maxime heißt "Null Unfälle".

Sicherheit hat bei Bau und Betrieb einer Gastransportleitung höchste Bedeutung. In diesem Zusammenhang sprechen wir von "innerer" und "äußerer Integrität". Was wir damit meinen, wollen wir im Folgenden erklären.

Sicherheit heißt Teamwork

Das Energiewirtschaftsgesetz schreibt Netzbetreibern vor, ihre Infrastruktur sicher zu betreiben. Das verpflichtet uns, höchste technische Sicherheitsstandards anzuwenden und laufend weiterzuentwickeln. Hinzu kommen umfangreiche technische Anweisungen für die Verlegung einer Pipeline, die den aktuellen  Stand der Technik darstellen. Dazu zählen europäische Normen, das Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) sowie die Gashochdruckleitungsverordnung (GasHDrLtgV). Die Einhaltung der strengen Sicherheitsanforderungen wird durch unabhängige Sachverständige und bewährte behördliche Prüf- und Überwachungsverfahren garantiert.

Schriftliche Regeln sind wichtig, mindestens genauso entscheidend ist aber auch das menschliche Verhalten. Ein besonderes Augenmerk richten wir deshalb auf die Baustellen entlang der Trasse, weil hier eine Vielzahl von Menschen und Gewerken tätig sind. Hier spielt der von Gasunie eingesetzte Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) eine wichtige Rolle: Was ihn auszeichnet sind Erfahrung und Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, auch wenn ein erhöhtes Aktionsniveau ansteht, immer einen klaren Kopf und den Blick für Wesentliches zu bewahren. Der SiGeKo ist dafür verantwortlich, dass sich alle Mitarbeitenden an die vereinbarten Regeln halten. 

Innere Sicherheit: Anforderungen an Material und Verlegung

Jede Gashochdruckleitung ist deshalb sicher, weil bei ihrem Bau die umfassenden Vorschriften, Regelungen und Grundsätze angewendet wurden. Der Begriff innere Integrität bezieht sich im Wesentlichen auf

  • Wahl der verwendeten Werkstoffe und Materialien
  • Art der Herstellung und Verlegung der Pipeline-Rohre
  • Abnahme nach der Verlegung
  • fortwährende Überwachung in der Betriebsphase.

Das Pipelinerohr besteht aus alterungsbeständigem Spezialstahl mit hoher Zugfestigkeit, großer Zähigkeit und guten Schweißeigenschaften. Das Rohr wird werksseitig bereits  einer Prüfung unterzogen. Die Ergebnisse dieser Prüfungen - wie Schmelzprobe, Zugfestigkeitstest und Druckprüfung - lassen sich dem jeweiligen Rohrstück zuordnen, sind registriert und darüber hinaus von unabhängigen Sachverständigen bestätigt. Die Rohre der Pipeline werden verschweißt, die Schweißnähte werden geröntgt und durch einen Sachverständigen geprüft. Anschließend werden die Stahlrohre mit einer Rohrumhüllung aus beständigem Kunststoff versehen (passiver Korrosionsschutz) und zusätzlich mit einem aktiven Kathodischen Korrosionsschutz beaufschlagt, um einer Rostbildung von außen vorzubeugen.

Auch an die Menschen werden hohe Anforderungen gestellt, das gilt insbesondere für das Schweißpersonal, das seine Qualifikation durch Vorlage entsprechender Zeugnisse nachweisen muss. Ein Schwerpunkt der Qualitätskontrollen liegt auf der einwandfreien Ausführung von Schweißnähten. Mit Ultraschall- oder Röntgenverfahren lässt sich zerstörungsfrei überprüfen, ob diese einwandfrei durchgeführt wurden. 

Schließlich wird vor Abnahme der verlegten Leitung ein Stresstest durchgeführt, um die vom Hersteller garantierte Zugfestigkeit nachweisen zu können. Dafür wird die Pipeline mit Wasser befüllt und mit einem Druck, der weit über dem zulässigen Wert für den Gastransport liegt, belastet. 

Auch die Dokumentation ist entscheidend: Alle Prüfzeugnisse, Abnahmeprotokolle, Berichte über wichtige Vorkommnisse, Bau-, Planungs- und Vermessungsunterlagen sowie behördliche Genehmigungen werden bei Gasunie an zentraler Stelle gesammelt und aufbewahrt. Das Rohrbuch liefert lückenlos Aufschluss über die ordnungsgemäße Entstehung der Pipeline. 

Hinzu kommt: Die Gasqualitäten im deutschen Fernleitungsnetz werden an allen Übergabepunkten gemessen und stellen somit eine definierte Gaszusammensetzung sicher. Mit diesen Maßnahmen wird ebenfalls Korrosionsschäden von innen vorgebeugt. 

Äußere Sicherheit: Der gelbe Pfahl setzt ein Zeichen

Mögliche Störungen können daher nur von außen auf die Gasleitung einwirken und zu einer Beschädigung führen. Durch die konsequente Anwendung der beschriebenen  Regelwerke - wie z.B. Einhaltung einer bestimmten Verlegetiefe, der Kennzeichnung der Leitung an der Oberfläche durch auffallende gelbe Schilderpfähle, der Festlegung eines Schutzstreifens sowie der regelmäßigen Überprüfung der Trasse durch Befliegung oder Befahrung - tun wir alles, um diese Situationen weitgehend auszuschließen. 

Die äußere Sicherheit verfolgt den Schutz der Leitung vor möglichen Beschädigungen durch Dritte, die beispielsweise durch bauliche Aktivitäten im Umfeld oder im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung entstehen könnten.  Hierzu dient neben der im Regelwerk vorgeschriebenen Mindestüberdeckung von einem Meter die Verlegung des Rohrs im Schutzstreifen. Je nach Leitungsdurchmesser beträgt die Breite des Schutzstreifens bis zu zwölf Meter. Innerhalb dieses Korridors, der auch im Grundbuch des Flächeneigentümers durch eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit gesichert ist, sind alle baulichen und sonstigen Maßnahmen untersagt, die die Leitungssicherheit gefährden oder beeinträchtigen könnten. Dazu zählen

  • das Errichten von Fundamenten und allen baulichen Anlagen
  • das Lagern und Abstellen von Gerätschaften oder Materialien
  • das Pflanzen von tiefwurzelnden Büschen oder Bäumen
  • die Veränderung des Geländeniveaus.

Außerhalb des festgelegten Schutzstreifens sind auch solche Maßnahmen untersagt, die Auswirkungen auf das Leitungssystem haben könnten. Dazu zählen Rammarbeiten, die Errichtung von Windkraftanlagen sowie Sprengungen.

Wollen Grundeigentümer, auf deren Fläche eine Leitung verlegt ist, Baumaßnahme durchführen oder planen andere Aktivitäten im Bereich unserer Infrastruktur, so werden sie gebeten, sich rechtzeitig im Rahmen einer Leitungsauskunft mit Gasunie abzustimmen. 

Kontrolle aus der Ferne

Die Gasunie Leitzentrale steuert und kontrolliert das rund 4.600 Kilometer lange Gastransportnetz von Gasunie in Deutschland - und zwar rund um die Uhr. Dazu gehört insbesondere die Überwachung des Betriebsdrucks und die Steuerung von Absperr-Amaturen, mit denen einzelne Leitungsabschnitte des Leitungssystems abgesperrt werden können. Die Gasunie Leitzentrale ist redundant, das heißt doppelt angelegt. Sollte aus technischen Gründen die eigentliche Leitzentrale, die sich im Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen) befindet, nicht ordnungsgemäß arbeiten können, so beziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb von kurzer Zeit die zweite Leitzentrale, die sich an einem anderen Standort befindet und ebenfalls mit allen Funktionalitäten ausgestattet ist. Regelmäßig üben wir den Umzug von einem Standort an den anderen. Auch das ist Teil unserer Sicherheits-Philosophie.

Aufgrund unserer dezentralen Organisation mit Betriebseinheiten in ganz Norddeutschland können unsere technischen Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit an jedem Ort in unserem Netzgebiet sein, um sich ein genaues Bild von der Lage zu machen und falls notwendig Reparaturen durchführen.